Das Kocherstädtchen Niedernhall verdankt seine Entstehung und seinen Namen dem Salz. Schon lange vor der erstmaligen urkundlichen Erwähnung im Jahr 1037 wurde bei Niedernhall Salz gesotten. Die Salzquellen wurden bereits von den Kelten zur Salzgewinnung benutzt.
Bereits im Jahre 1356 erhielt Niedernhall durch Kaiser Karl IV. die Stadtrechte und die heute noch gut erhaltene Stadtmauer mit Wehrtürmen wurde erbaut. Als 1830 die Salzgewinnung eingestellt wurde, verarmte Niedernhall zusehends. Von ehemals 2.000 Einwohnern sank die Zahl auf 1.000. Bis zum Jahre 1930 hat sich die Stadt dann nicht mehr vergrößert, sondern lag immer noch innerhalb ihrer mehr als halbtausendjährigen Ummauerung.
Bis zum Jahre 1939 ist die Einwohnerzahl auf 1.157 angestiegen. Erst in den Jahrzehnten nach Kriegsende hat sie sich dann auf mittlerweile 4.000 Einwohner entwickelt. Das setzte gewaltige Anstrengungen im Wohnungsbau und in der Schaffung von Arbeitsplätzen voraus.
Mit den neuen Wohnsiedlungen wurde von der Altstadt abgerückt. In der größten Neubausiedlung in herrlicher Aussichtslage, der Giebelheide, wohnen heute annähernd 1.800 Einwohner.
Den Mittelpunkt des Kocherstädtchens bildet die geschlossen erhaltene Altstadt mit der 700 m langen restaurierten Stadtmauer mit Wehrgängen, Türmen und Toren, eines der besterhaltenen einheitlichen mittelalterlichen Stadtbilder.
An Sehenswürdigkeiten ist vor allem das 1477 erbaute Fachwerk-Rathaus mit einer weiten Halle im 1. Stock mit mächtigen Eichenpfeilern und handbehauener Eichendecke zu nennen. Am Stadteingang an der Kocherbrücke das „Götzenhaus“, ein mit Rankenmalereien und Jagdszenen versehenes Fachwerkhaus, in dem der kleine Götz von Berlichingen um 1490 ein Jahr lang die Schule besuchte.
Die Laurentiuskirche reicht in die romanische Epoche um 1200 zurück. Im Inneren interessante Kunstdenkmäler. In den Kellern der 1713 vom Kloster Schöntal unter dem Abt Leonhard Benedikt Knittel erbauten Kelter mit ihrer 45 m langen und 16 m breiten Halle ohne Pfeiler mit freitragendem Dach in reiner Holzkonstruktion wird der an den heißen Kocheltalhängen gereifte Wein, der „Niedernhaller Distelfink“, ausgebaut.
Etwas abgesetzt von der Altstadt sind in den letzten Jahrzehnten die Schul-, Sport- und Freizeitanlagen entstanden. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Bildungszentrum mit Grund-, Haupt- und Realschule, grenzen Stadthalle, 3-fach-Sporthalle, Sportplätzen, Tennisanlage, Freibad mit 8 x 50 m Bahnen und das Sole-Bewegungsbad an, das mit demselben Solewasser gespeist wird, das Niedernhall zur Entstehung und zum Namen verholfen hat.
Nutzen Sie die Kochertal-Genießertour für einen Spaziergang durch unsere historische Altstadt und überzeugen Sie sich vom großen Charme unserer kleinen Stadt.
Es lädt herzlichst ein
Achim Beck
Bürgermeister